Schreiben mit Sonja Kapaun

Liebe Sonja, erzähl uns doch ein bisschen über dich.
Wer bist du und was machst du so?

Ich bin nebenberuflich selbstständig als Schreibpädagogin und Texthebamme – der „Titel“ hat sich vor Jahren daraus ergeben, dass eine Kursteilnehmerin meinte, ich sei eine gute Hebamme gewesen für ihre Texte 😊

Was ich so mache? Ich arbeite ziemlich viel. Wenn ich nicht arbeite, lese ich oder treffe Freundinnen, gehe frühstücken oder ins Kino oder ins Fitnessstudio oder im Sommer im See schwimmen. Also, ziemlich langweilig und ganz normal 😊

Was sind deine liebsten Geschichten? Bzw was liest du am liebsten?

Am liebsten lese ich:

  • Familienchroniken, in denen sich Zeitgeschichte und individuelle Geschichte verweben.
  • Skandinavische Krimis
  • Kluge Geschichten über die Lebenswelten von Frauen im Hier und Heute 😊
  • Gedichte
  • Fachbücher über Schreiben und/oder Psychologie/Beratung

Wie viele Notizbücher hast du?´

Hm, eine schwierige Frage – ich gehe mal zählen:
aktuelle bereits begonnene Notizbücher: 22
Bereits beschriebene … so an die 120 Stück stehen im Regal
Neue unbeschriebene Notizbücher: ca. 10

Du bietest auch Workshops und Kurse an, erzähl uns gerne mehr, was kann man bei dir lernen?

Ich begleite diverse Gruppen beim Schreiben. Es gibt dabei mehrere Schwerpunkte:

Kreatives Schreiben – hier geht es um das Spiel mit Sprache, um das Erfinden von Geschichten, Gedichten und Kurztexten.

Biografisches Schreiben – die einzelnen Puzzleteile des Lebens in kurzen Memoir-Geschichten festhalten und miteinander darüber ins Gespräch kommen.

„write&talk“ – Das Schreibfrühstück: 1 x im Monat online – wir schreiben und sprechen über die Themen des Lebens, über das, was uns im Moment gerade beschäftigt.

Was kann man dabei lernen?

Die Freude an der Sprache entdecken oder wiederentdecken
Kreativsein ohne Bewertung
Sich selbst entdecken und ein bisschen besser verstehen.
Im Gespräch bemerken, dass man mit den eigenen Themen nicht allein ist.

Und zum Schluss: Hast du einen Tipp für Leute, die gerne mehr schreiben oder gerne schreiben anfangen möchten?

„Worte sind nichts stets parat, man schreibt auch, wenn man keine hat“ soll Wilhelm Busch gesagt haben.

Ich finde, das trifft es ganz gut: Einfach anfangen. Weiterschreiben. Viel lesen. Weiterschreiben.

In einem Schreibkurs geht es gar nicht vorrangig darum, eine bestimmte Technik zu erlernen – es erweitert den Blickwinkel, wenn man hört, was andere zum gleichen Impuls geschrieben haben und ermutigt dazu, auch einmal das eigene Repertoire zu erweitern.

Vielen Dank!